
Investment Prozess
Unser Vierstufiger Investment Prozess
Analyse des Geschäftsmodells als grundlegendes Handwerk
Wir wollen Unternehmen verstehen bevor wir in sie investieren: Deep Dive in Geschäftsmodelle, sie durchleuchten und verstehen, die Werttreiber identifizieren, Finanzen analysieren, Cashflows bewerten, Wachstumspotential identifizieren – das sind die ersten Fragen, die wir uns für jedes Unternehmen immer wieder neu stellen. Wir achten insbesondere darauf, inwieweit sich ein Geschäftsmodell robust gegen externe Effekte zeigt, wie gut ein Unternehmen sich gegen Wettbewerber verteidigen kann, ob ein Unternehmen über eine hervorragende Technologie, eine Marke oder ein spezifisches Produktionsverfahren verfügt und ob das Marktpotential Wachstumschancen bietet.
Stärke eines Unternehmens zeigt sich in der finanziellen Performance
Die Stärke eines Unternehmens spiegelt sich in der finanziellen Performance wider. Die besten Modelle bringen nichts, wenn sie nicht in eine robuste und nachhaltige finanzielle Performance transferiert werden können. Daher liegt ein zweiter Schwerpunkt unserer klassischen Analyse darin, die finanzielle Performance eines Unternehmens zu durchleuchten und Prognosen aufzustellen. Neben Umsatzwachstum, Margenpotential, Cashflow-Generierung und Bilanzqualität interessieren uns die Renditen auf das eingesetzte Kapital.
Bewertungsanalysen anhand von eigenen Modellen
Das Unternehmen mit dem besten Geschäftsmodell und der unerreichten finanziellen Performance ist nicht zwingend eine gute Investitionsidee. Als dritte entscheidende Frage nach der Analyse des Geschäftsmodell und der finanziellen Performance kommt die Frage nach der Bewertung eines Unternehmens ins Spiel. Ein qualitativ hochwertiges Unternehmen kann schlicht einen zu hohen Preis an der Börse haben und somit als Investition ausscheiden.
Wir bewerten Unternehmen anhand von Cash-Flow und DCF-Modellen, unterschiedlichen Kennzahlen, Bewertungsvergleichen und eigenen Verfahren. Zudem ist für uns von höchster Bedeutung, wie robust sich Wachstum, Margen und Cashflows verhalten, wenn das Unternehmen plötzlich exogenen Schocks oder Attacken von Wettbewerbern ausgesetzt ist. Jeder Bewertung unterliegen Annahmen für die zukünftigen Werttreiber – diese dürfen nicht bei rauer See wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
Fokus auf die Resilienz-Analyse
In allen drei Stufen – Geschäftsmodell-, finanzielle Performance-, und Bewertungsanalysen fokussieren wir uns auf die Analyse der Resilienz. Sie verkörpert unsere DNA. Wir wollen die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegen exogene Schocks, neue Technologien, Schritte von Wettbewerbern verstehen. Vereinfachend ausgedrückt analysieren wir, ob ein Unternehmen wetterfest ist und sich durch peitschende Winde und einer rauen See möglichst unbeschadet durchmanövrieren kann.
Geostrategie-Portfolio und Alpha-Ideen
Bedeutender Bestandteil unserer Resilienz-Analyse ist zusätzlich, mögliche geostrategische Chancen und Risiken für ein Unternehmen zu identifizieren. Sie bildet die Basis für unsere Klassifizierung der Unternehmen in unser Geostrategie- und Alpha-Portfolio. Beispielsweise ist davon auszugehen, dass ein Unternehmen mit einer Kernkompetenz im Bereich Cybersecurity bei steigenden geopolitischen Risiken profitiert und die finanzielle Performance und damit die Bewertungsperspektiven steigern kann.
Mit unseren ersten Prozess-Schritt verfügen wir fortlaufend über eine Liste von Investment-Ideen, die gleichzeitig den beiden Portfoliosäulen zugeordnet sind.
Die Geldpolitik hat erhebliche Effekte auf die Entwicklung der Kapitalmärkte, die Konjunktur, das Marktsentiment und die Bewertung von Vermögenswerten. Der Geostrategy Fund hat die Auswirkungen der Geldpolitik auf die Marktentwicklung im Blick, analysiert diese und lässt sie neben den geostrategischen Implikationen in unsere Überlegungen für die Portfoliostruktur einfließen.
Konjunkturperspektiven beeinflussen die Wachstumserwartungen und die Gewinnperspektiven von Unternehmen. Auch wenn konjunkturelle Entwicklungen schwer zu prognostizieren sowie zu antizipieren sind, konjunkturelle Analysen vielfach nicht zutreffen, bilden wir uns eine Meinung zur konjunkturellen Lage.
Das Marktsentiment wirkt oftmals eher kurzfristiger Natur und unterliegt hohen Schwankungen in positive und negative Richtungen. In unserer taktischen Allokation des Portfolios achten wir auf das Marktsentiment und nutzen Chancen, zu vernünftigen Preisen exzellente Unternehmen zu kaufen.
Die Kernthese unserer Investment Philosophie ist, politische Börsen haben keine kurzen Beine. Sie beeinflussen nachhaltig die Entwicklung an den Märkten. Daraus ergeben sich geostrategische Risiken und Investment-Chancen. abgeschöpft.
Beispielsweise sind auf der Weltbühne viele neue nationale Spieler hinzugekommen, die eigene expansive Strategien und Ambitionen verfolgen. Einige davon sind sogar bereit, ihre expansiven geopolitischen Ziele militärisch durchzusetzen. Als Folge der neuen geopolitischen Risikodekade hat die Globalisierung ihren Zenit überschritten. Der internationale Handel ist inzwischen stark von geopolitischen Überlegungen beeinflusst.
Zudem spielen die weltweiten Dekarbonisierungs-Strategien der Staaten eine bedeutende Rolle für Unternehmen und deren Bewertung an der Börse: Massive Förderung der Elektromobilität, Verbrenner-Verbot, Heiz- und Dämmvorschriften für Gebäude, CO2-Preis sind einige Beispiele mit gravierenden Effekten.
Neue geopolitische Dekade mit erheblichen Auswirkungen auf die Anlagepolitik
Die neue geopolitische Risikodekade hat erhebliche Auswirkungen auf Geldpolitik, Konjunktur und Unternehmensgewinne. In der Anlagestrategie legt der Geostrategy Fund in der Portfoliostruktur einen starken Fokus auf die geopolitischen Implikationen für Portfoliorisiken und Performance-Chancen. Die Fragestellung, die wir beharrlich verfolgen, ist – haben geopolitische Veränderungen Auswirkungen auf Markt- und Unternehmensgewinne sowie auf Preise von Wertpapieren? Wir wollen die geostrategischen Implikationen für Aktienkurse, Portfoliorisiken und Performance-Chancen rechtzeitig antizipieren und für klug für unsere Investitions-Entscheidungen nutzen.
Der GSF-Risk Index: Analyse der geopolitischen Implikationen mit unserem Modell des Geostrategischen Risikoindizes
Der Geostrategy Fund analysiert die geopolitischen Risiken auf Grundlage eines eigenen, entwickelten Modells, den geostrategischen Risikoindex. Das Modell berechnet einen Wert für das geostrategische Risiko. Der geostrategische Risikoindex soll uns signalisieren, mit welcher Ausprägung aus geopolitischen Implikationen Risiken für Marktentwicklungen, Preise für Wertpapiere und Unternehmensgewinne resultieren können.
Unser Modell beruht auf 20 politischen und geopolitischen Faktoren. Jeder Faktor erhält einen Wert sowie eine Gewichtung. Aus denen Werten berechnen wir einen Durchschnitt, der als Maß für das geopolitische Risiko dient.
Mit unserem Modell sind wir in der Lage, geopolitische Risiken für Marktentwicklungen einschätzen zu können. Der GSF-Risk Index dient als Entscheidungshilfe. Es besteht kein Automatismus zwischen Wert des Indizes und Investitions-Entscheidungen.
Mit den ersten drei Stufen unseres Investment Prozesses – 1) Klassische Analyse und Resilienz-Check, 2) Marktsentiment, Konjunktur und Geldpolitik, 3) Geostrategischer Risikoindex – haben wir die analytische Grundlage geschaffen, das Portfolio zu strukturieren und dynamisch anzupassen. Wir haben eine Vielzahl von Unternehmen analysiert, bewertet und nach Teilportfolios sowie Alpha-Ideen klassifiziert. Konjunktur, Geldpolitik und Marktsentiment können wir einschätzen. Das geostrategische Risiko ist durchleuchtet und bewertet.
Portfoliostruktur nach Geostrategie- und Alpha-Portfolio
Je nach Einschätzung der geostrategischen Lage und der Zahl der attraktiven Alpha-Investitionsmöglichkeiten nehmen wir die Gewichtungen zwischen Geostrategie- und Alpha-Portfolio vor. Cash & Anleihen sehen wir als Beimischung. Der Geostrategy Fund strebt kontinuierlich eine hohe Aktiengewichtung an.
Die Kernidee ist,
- Das Geostrategie-Portfolio hat bei geostrategischen ad-hoc Marktschocks eine geringe Korrelation zur Marktentwicklung und stabilisieren das Gesamtportfolio. Zudem profitieren ein Teil der Portfolio-Unternehmen von strukturellen geostrategischen Treibern wie z.B. Elektrifizierung, CO2-Reduktion oder veränderte sicherheitspolitische Lage.
- Investments im Alpha-Portfolio haben unabhängig vom geostrategischen Lagebildung sehr gute Performance-Chancen und tragen somit wesentlich zur Gesamt-Performance des Geostrategy Funds bei. Alpha-Investments in Unternehmen sind Ideen, die auf Basis unserer klassischen Analyse deutliche Unterbewertungen zeigen und eine hohe Sicherheitsmarge haben. Wir identifizieren Katalysatoren oder Sondersituationen vorliegen, die eine deutliche Wertaufholung erwarten lassen.
Dynamische Anpassung der Portfoliostruktur
Zeigt der Wert des geostrategischen Risikoindizes einen hohen Ausschlag an, analysieren wir, ob der Investitionsgrad im Geostrategie-Portfolio erhöht werden sollte.
Im umgekehrten Fall, wenn die Risikowerte sehr niedrig sind, wird die Gewichtung der Säule Alpha-Portfolio steigen.
Konjunktur, Geldpolitik und Marktsentiment haben wir für die dynamische Anpassung stets im Blick und werden bei der Ausrichtung des Portfolios berücksichtigt. In besonders hohen Risikophasen kann temporär der Anteil der Säule Cash & Anleihen erhöht werden. Sehr selektiv können auch Derivate zur Absicherung eingesetzt werden.