FAQ
Für die beiden Begriffe Geopolitik und Geostrategie existieren keine einheitlichen Definitionen. Die Schwierigkeiten ergeben sich insbesondere daraus, dass die Begriffe jeweils aus zwei Wörtern abgeleitet werden. Geopolitik setzt sich aus Geographie und Politik zusammen, Geostrategie wiederum aus Geographie und Strategie.
Umgangssprachlich werden die beiden Begriffe häufig im Zusammenhang mit Machtpolitik verwendet: Geopolitik das Agieren von Staaten, um ihre geografischen bzw. raumbezogenen, wirtschaftlichen und militärischen Ambitionen zu erreichen und gegebenenfalls Kontrolle, Herrschaft sowie Einfluss in Regionen durchzusetzen. Unter Geostrategie wird oftmals verstanden, die Geopolitik eines Staates durch zielgerichtetes, strategisches Handeln im politischen, wirtschaftlichen und militärischen Bereich durchzusetzen.
Wir verwenden einen umfassenderen Geostrategie-Begriff.: Fokus auf alle geostrategischen Entwicklungen, die..
... strukturelle politische Reaktionen erwarten lassen sowie
... Kapitalmärkte, Investitionen, Chancen & Risiken nachhaltig beeinflussen
...unabhängig ob innerhalb von Staaten, zwischen einzelnen Staaten bzw. Blöcken oder auf supranationaler Ebene.
Aktuell fokussieren wir uns auf die vier geostrategischen Treiber Sicherheit, Dekarbonisierung, Deglobalisierung, Gesundheit & demografische Herausforderung. Bei diesen Treibern sehen wir einen hohen Grad an politischen Reaktionen und Eingriffen.
Sicherheit: Nicht erst, jedoch spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist die europäische Friedensdividende aufgebraucht. China hegt Ansprüche an Taiwan und fordert die USA heraus. Neue Spieler wie Indien, Brasilien, Indonesien oder Südafrika kommen auf die Weltbühne, mit eigenen geopolitischen Ambitionen. Als Konsequenz sind die Märkte davon durch geopolitische ad-hoc Ereignisse betroffen. Zudem werden bestimmte Branchen, wie zum Beispiel Rüstungsunternehmen, neu bewertet.
Dekarbonisierung: Weltweit greifen Staaten massiv in in Produktionsprozesse, in den Transport, in die Mobilität und die Energieerzeugung ein. Das Ziel ist klar - die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Bestimmte Produkte wie der Verbrenner-Motor werden perspektivisch verboten, Investitionen in "saubere Energie" und in die Kreislaufwirtschaft mit Subventionen massiv gefördert. Die Auswirkungen auf Märkte und Unternehmen wirken unmittelbar. Unternehmen in Branchen wie die klassische Automobilindustrie werden teilweise deutlich unter Buchwert gehandelt, Unternehmen mit Fokus auf die Elektromobilität dagegen weisen extrem hohe Gewinnmultiplikatoren aus.
Deglobalisierung: Auch als Folge der strukturell veränderten Sicherheitslage gehen Staaten und supranationale Blöcke wie die Europäische Union dazu über Lieferketten in bestimmten Bereichen lokal aufzubauen. Gleichzeitig wird der Verkauf und Export von Hochtechnologien unterbunden, insbesondere in autokratische Länder wie China. Beide Treiber haben teilweise gravierende Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle von Unternehmen. Sie eröffnen jedoch auch erhebliche Investitions-Chancen, gerade in mittelgroße Unternehmen, die sich auf die Entwicklung kritischer Komponenten oder Technologien spezialisiert haben.
Gesundheit & Demografische Herausforderung: Die Auswirkungen der politischen Reaktionen auf die Covid-19 Pandemie dürfte uns allen noch vor Augen sein: Lockdowns, Schließung ganzer Wirtschaftszweige, Verlagerung des täglichen Lebens in die Wohnung. Aktien in den Bereichen Software, E-Commerce, Video-Conferencing haben massiv profitiert.
Politische Börsen haben KEINE kurzen Beine!
Aus unserer Sicht hat die Globalisierung und die Befreiung der Wirtschaft von politischen Eingriffen ihren Höhepunkt überschritten.
Wir unterteilen politische und geostrategische Eingriffe der Staaten in zwei Bereiche:
1 Plötzliche politische ad-hoc Reaktionen auf unerwartete Ereignisse wie zum Beispiel Russlands Überfall auf die Ukraine oder die Covid-19 Pandemie
2 Strukturelle langfristige Trends wie die Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft auf die Dekarbonisierung, die Überalterung der Gesellschaften und die Deglobalisierung.
Beide Bereiche haben massive Auswirkungen auf Märkte und Unternehmen. Plötzliche politische ad-hoc Schocks führen in vielen Fällen zu heftigen negativen Marktreaktionen. Strukturelle langfristige Trends wirken auf Geschäftsmodelle und Gewinnentwicklungen von Unternehmen, mit entsprechenden Chancen und Risiken.
Wir sind davon überzeugt, dass die systematische Analyse und explizite Berücksichtigung geostrategischer Treiber den Anlageerfolg verbessern, Risiken reduzieren und das Portfolio krisenfester gegen exogene Schocks macht.
Bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Pakts im Jahr 1989 hat sich die Welt in einem relativen geostrategischen Gleichgewicht befunden. Es standen sich zwei Blöcke gegenüber, die jeweils von einer dominierenden Nation geführt wurden, gegenüber.
Jeder Seite war klar, dass eine geostrategische Machtausdehnung unmöglich war und die eigene Existenz gefährdet hätte.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren die USA die einzig verbliebene globale Supermacht und konnten die Geopolitik rund zwei Jahrzehnte dominieren. Länder wie China oder Indien waren noch zu schwach, um auf der weltpolitischen Bühne eigene geostrategische Ziele durchzusetzen.
Russland war nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion lange Zeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf der Weltpolitik geostrategisch Einfluss auszuüben. Dies hat mit dem militärischen Eingreifen ins Syrien, mit der Intervention in Georgien und mit der Annexion der Krim sowie des de-facto Einmarsches in der Ostukraine im Jahr 2014 geändert.
Nicht erst seit, jedoch spätestens mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wurde offensichtlich, dass auf der geostrategischen Weltbühne nun mehrere Spieler agieren und bereit sind, aggressiv und gewaltätig ihre Interessen durchzusetzen.
China sieht sich inzwischen als globale Macht, mit dem Ziel, Taiwan zu annektieren und die USA aus dem pazifischen Raum zurückzudrängen. Indien hat massiv an Bedeutung gewonnen, verfolgt eigene geostrategische Ziele, in vielen Fällen entgegen den Interessen westlicher Staaten.
Aufstrebende Länder wie Indonesien, Südafrika, Türkei oder beispielsweise Brasilien gewinnen geopolitisch rasant an Bedeutung und sind keinem der großen Länder China, USA oder Russland eindeutig zuzuordnen. Länder des Nahen Ostens spielen ihr Erpressungspotential im Bereich Energie aus und navigieren geschickt zwischen USA, Europa, China und Russland.
Die neue geopolitische Risikodekade bezeichnet genau diesen Zustand. Auf der Weltbühne bewegen sich inzwischen eine Vielzahl von Nationen, die Selbstbewusst ihre geopolitischen Ziele mit eigenen, aggressiven Geostrategien verfolgen und durchsetzen wollen.
Damit wird das Konfliktpotenzial zwischen Ländern um ein Vielfaches erhöht. Unsere Analysen zeigen, dass sich dieser Zustand bestehend aus vielen geopolitischen Einzelinteressen von Nationen und die daraus resultierenden Risiken über einen langen Zeitraum nicht ändern werden. Daher befindet sich die Welt aus unserer Sicht in einer neuen geopolitischen Risikodekade.
„Resilent investing“ ist die DNA des Geostrategy Funds.
Der englische Begriff „resilent“ wird mit robust, unverwüstlich und resilient übersetzt. Für uns bedeutet „resilent“ im Investitionsprozess, dass wir in Unternehmen investieren wollen, die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen äußere Faktoren aufweisen. Zudem streben wir danach, das Portfolio so zu gestalten, dass es robust gegen Schocks und Krisen reagiert.
Der Geostrategy Fund analysiert die Resilienz von Unternehmen mit den Fragestellungen, wie anfällig das Geschäftsmodell, Umsatz, Gewinne, Cashflows und Kapitalrenditen auf externe Schocks wie Konjunktureinbruch, technologischer Wandel, Rohstoffknappheiten, Materialengpässe oder Geldpolitische Veränderungen sind. Positiv formuliert, wir wollen die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegen diese Einflüsse verstehen.
Die Investment-Philosophie des Geostrategy Fund ist dynamisch ausgerichtet.
Je nach Einschätzung der geostrategischen Lage werden die Gewichtungen zwischen Geostrategie-Portfolio und Alpha-Portfolio angepasst.
Zusätzlich investieren wir vornehmlich in Unternehmen, die zwar von geostrategischen Trends profitieren, jedoch so aufgestellt sind, dass sie sich unabhängig davon auf Basis ihres Geschäftsmodells gut entwickeln können.
Bei einer ausgeprägten geostrategischen "Ruhephase" erhöhen wir den Anteil des Alpha-Portfolios - uns fasziniert "stock picking" und wir freuen uns, wenn wir verstärkt Alpha-Ideen umsetzen können.
In jeder Markt- und Konjunktur-Phase gibt es Unternehmen, die deutliche Unterbewertungen zeigen und eine hohe Sicherheitsmarge haben.
Solche Unternehmen werden dann zu Alpha-Ideen, wenn Katalysatoren antizipiert werden oder Sondersituationen vorliegen, die eine deutliche Wertaufholung erwarten lassen.
Wir analysieren kontinuierlich Unternehmen, um Alpha-Ideen zu identifizieren und aktiv in unentdeckte Schätze zu investieren.
Wir analysieren kontinuierlich das geostrategische Risiko für die Märkte.
Dafür haben wir ein eigenes Modell entwickelt - den GSF Risk Index.
Basis des GSF Risk Index bilden bis zu 20 geopolitische Faktoren und Treiber, eingeteilt in vier Cluster. Jeder Faktor bekommt einen Risikowert zwischen 0 und 10 sowie einen Gewichtungsfaktor zugewiesen. Aus den Werten berechnen wir einen gewichteten Durchschnitt, den GSF Risikowert.
Ein steigender Risikoindex zeigt, dass das geostrategische Risiko für die Kapitalmärkte tendenziell steigen könnte. Ziel ist es, rechtzeitig potenziell steigende Risiken für die Märkte zu antizipieren und das Portfolio danach auszurichten.
Der Geostrategy Fund investiert im Wesentlichen in drei Bereiche: Geostrategisches Portfolio | Alpha-Portfolio | Cash & Anleihen. Anleihen spielen eine untergeordnete Rolle und dienen als Cash-Ersatz.
Investments im Geostrategischem Portfolio profitieren von den identifizierten geostrategischen Trends. Zudem zeigen ein Teil der Investments eine geringe Korrelation zum Markt bei Eintreten eines plötzlichen geostrategischen ad-hoc Marktschocks.
Ein Beispiel hierfür ist, dass in der Corona-Pandemie der Markt stark eingebrochen ist, jedoch Aktien von E-Commerce und Software-Unternehmen sich schnell rasant erholen konnten.
Im Alpha-Portfolio investieren wir in "stock picking" Ideen - Aktien die wir in der Kombination Bewertung, Wachstum, Resilienz und Newsflow als besonders aussichtsreich einschätzen.
Je nach Einschätzung der geostrategischen Lage passen wir die Gewichtung zwischen Alpha-Portfolio und Geostrategischem Portfolio an.
Der Fonds strebt als Anlageziel einen möglichst hohen Wertzuwachs an. Ziel ist es, mit der Anlagestrategie des Geostrategy Funds Aktienrenditen bei geringerem Risiko zu erzielen.
Der Fonds investiert vorwiegend in Aktien von Unternehmen aller Größenklassen mit Fokus auf Europa. Der Fonds kann je nach Marktlage den Anteil der Liquidität erhöhen und zusätzlich Anleihen als Liquiditätsersatz halten. Darüber hinaus können Marktrisiken in Rahmen eines risikobasierten Ansatzes mittels Derivate abgesichert werden. Mindestens 51% des Fondsvolumens sind in Kapitalbeteiligungen investiert.
Der Fonds bildet weder einen Wertpapierindex ab, noch orientiert sich die Gesellschaft für den Fonds an einem festgelegten Vergleichsmaßstab. Dies bedeutet, dass der Anlageberater, die für den Fonds zu erwerbenden Vermögensgegenstände auf Basis eines festgelegten Investitionsprozesses aktiv identifiziert, im eigenen Ermessen auswählt und nicht passiv einen Referenzindex nachbildet.
Eine Kapitalanlage in den Fonds sollte als langfristige Kapitalanlage betrachtet werden. Der Fonds ist besonders geeignet für Anleger, die: - Kapitalwachstum durch Anlagen in Aktien erzielen möchten.
Die diesem Finanzprodukt zugrunde liegenden Investitionen berücksichtigen nicht die EU-Kriterien für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten. Der Fonds ist damit gemäß Artikel 6 der Verordnung (EU) 2019/2088 zu qualifizieren.
Der Geostrategy Fund hat zwei Anteilsklassen Die Anteilsklasse – I – hat die WKN I: A1111G und die Anteilsklasse – R – die WKN : A2ARN9.
Der Fonds kann auf allen gängigen Plattformen und bei vielen Banken erworben werden.